Da ist’s also angekommen, mein neues MacBook Air (M1, 16 GB RAM, 512 GB SSD). Imposant ist es, das neue MacBook Air: Enorm schnell und es hält richtig lange durch – alles ohne Lüfter. Ist das die ganze Geschichte, die große Revolution? Nicht so schnell!
An der puren Performance gibt es nichts zu meckern: Programme starten fix. Webseiten laden extrem schnell, viel schneller als bei meinem leistungsfähigen Desktop-PC. Beeindruckend, vor allem angesichts der Mini-Statur. Verarbeitung, Display und was noch alles sind Apple-typisch tadellos – zumindest auf den ersten Blick.
Apple Silicon: Der offene Beta-Test?
Aber bitte, auf dem Teppich bleiben: Aktuell ist das alles sehr Beta. Noch sind nur wenige Programme für Apple Silicon ausgelegt, Rosetta 2 ist also nötig. Performance-Verlust? Laut manchen Messungen mal 10%, mal 50% – meist also irgendwie spürbar.
Meine Erfahrungen sind so: Spotify läuft, Animationen ruckeln aber. Lightroom ganz ähnlich: läuft, immer wieder flackern Bilder. Lightroom unterstützt auch noch nicht die volle Hardware-Beschleunigung. Viel mehr habe ich noch gar nicht ausprobiert, ich gehe es langsam an (und habe auch gar nicht genügend Zeit für Sperenzchen à la Cloud-Storage- oder Videochat-Experimente).
Lese-Tipp (??/??): Analyst Patrick Moorhead hat ein paar aufwändigere Szenarien getestet und ist … nun ja. Gut zu wissen hier: Er verwendet ein eher Enterprise-orientiertes Testszenario, also nicht nur Browser und Pages ? Außerdem haben sich einige Punkte schon in der kurzen Zeit beheben lassen.
Chrome und Safari rennen in ihren nativen M1-Versionen allen Browser-Erlebnissen weg, die ich von anderen Systemen kenne (selbst mein Desktop-PC schlurft hinterher).
Kurzum: Rosetta 2 ist kurzfristig ein Ausweg, eine Notlösung mit Beta-Charakter. Native Unterstützung ist für Software langfristig alternativlos.
Old School
In mancherlei Hinsicht wirkt das MacBook Air antiquiert. In den vergangenen zwei Jahren war ich vor allem mit dem Smartphone, meinem Acer Chromebook Spin 13 und meinem iPad Pro 10.5 (2017) im Internet unterwegs. Das verändert einen.
Stichwort Touchscreen: Klar, macOS-Puristen mögen keinen Touchscreen. Tatsächlich ist macOS mit seinem guten Trackpad auch ordentlich zu bedienen – am Ende aber vor allem eins:
BROKEN.
Längst bin ich so an Touchscreens gewohnt, dass die Bedienung via Mauszeiger oft umständlich wirkt. Beim Surfen über eine Webseite zu scrollen: so komfortabel mit einem Touchscreen und so unbequem via Trackpad.
Stichwort Display: Höhere Bildwiederholraten à la ProMotion beim iPad Pro gebe ich nicht mehr her. Das MacBook Air ist ja wirklich flink, aber so butterweich wie beim iPad scrollen die Webseiten eben nicht. Und das fällt auf, wenn man ein iPad Pro gewohnt ist (oder ein Android-Phone mit höherer Bildrate).
Gut genug
Apple wird sich mit Touchscreen am MacBook auseinandersetzen müssen. Ebenso wie mit schnelleren Bildraten. In welcher Form, in welchem Modell, das werden wir sehen. Ich rechne eher früher als später mit entsprechenden MacBooks.
So lange konnte ich aber nicht warten, daher also mein Kauf. Performance, Akkulaufzeit und Mobilität waren für mich ausschlaggebend und ich kann sagen: Ich bin zufrieden.